Benjmin Scharf 40 Frozen

40 Frozen

Bens Bandkollegen Gadd Ridd & Sliff über 40 Frozen:
Die Anfänge

Benni hatte schon immer eine komödiantische Veranlagung und Musik war seine Leidenschaft. Anfänglich machte er lustige Imitationen, später zusammen mit Gerd beeindruckende Sketches mit musikalischen Zwischenstücken. Irgendwann wurde scherzhaft vorgeschlagen eine Rapband zu starten und Benni setzte den Vorschlag sofort um. Comedy spielte weiterhin eine überragende Rolle, fortan jedoch in musikalische Form gegossen. Benni übernahm sofort die Verantwortung und erarbeitete sich Methoden wie man Beats erstellt. Er besorgte die nötige Software und stellte sein Zimmer und seinen PC als Studio zur Verfügung. Über ein Headset wurden die Tracks aufgenommen. Folgerichtig bezeichnete sich Benni als Leadsänger der Band und niemand stellte es in Frage, obwohl sonst immer ein Streit entbrannte darüber, wer der Beste sei. In der Schule sorgte Benni durch seine Seriösität und Ansehen für breite Akzeptanz der neuen Identität des Trios. Schnell stießen andere Musiker aus der Hood – also der Spezi (Spezialgymnasium) – in den Dunstkreis von 40 Frozen – D-Rag und Fly machten mit und halfen aus bis D-Rag irgendwann aufgrund eines Beefs nicht mehr willkommen war.

Namensfindung und erste Schritte

Die Findung des Namens der Band war kein großes Problem, der Name wurde von D12 abgeklatscht noch bevor die Band richtig gestartet wurde. Aber die Findung der Aliasse der Bandmitglieder war schwieriger – Benni konnte sich nicht entscheiden und gab sich viele Namen: B42, Tanurlatent, Gettomaster, Benjabi-MC, Benscha, Dark B. Die Mission der Band war umstritten – Sliff entdeckte die Rampensau in sich und wollte immer nur auftreten, wenn auch nur vor wenigen Leute. Gadd Ridd und B42 waren Anhänger der Reichweite, sodass Benni mit dem Basteln der Homepage loslegte, sobald erste Aufnahmen gemacht wurden. Anschließend machte sich Benni daran, die Band zu bewerben und bekannt zu machen, um möglichst viele Groupies zu gewinnen.

Plötzlich wurde klar, dass die Band kurz vor der Fertigstellung des ersten Albums stand. Um diesen Meilenstein zu erreichen wurde hart geschuftet – inzwischen im neuen Gartenhausstudio von B42. Daraufhin erschien Spacc Attack, mit Benni als Executive Producer, und revolutionierte den J(ena)-Rap.

Bens Solo Phase

Als die Band sich aufzulösen drohte, hat er das Mic in die Hand genommen und solo weitergemacht. Unter anderem entstand so die Dunkle Seite Teil 1 und Teil 2, mit tiefen Einsichten. Zum Beispiel jener, dass man es auf der Welt nicht jedem recht machen könne, und es durchaus auch Vorteile hat, nicht immer nett zu sein. Schon immer besonders politisch engagiert, ließ er eine Abrechnung mit Edmund Stoiber und seiner konservativen Politik in ‚Gänseblümchen in der Sahara‘ folgen. Später hatte er auch die Vorratsdatenspeicherung, angeregt durch den damaligen Innenminister Schäuble, stark kritisiert. Highlight war ein Disstrack, den er zum Spass gegen Bandkollegen Sliff aufgenommen hatte, weil dieser einen Beat von ihm abgelehnt hatte. Hier brillierte er mit Punchlines wie „Und dazu 100 Kilo auf 1,70. Hältst dich dabei auch noch für witzig“, die unvergessen bleiben, und gibt selbstbewusst an „Wer mir 50 Euro gibt, für den mach ich nen Disstrack auf eine Person seines Wunsches“. Eine Aussage, die sich seine Bandkollegen nicht getraut hatten.

Beeindruckend und inspirierend war seine Unbekümmertheit, nach dem Motto: einfach machen, alles ist erlaubt. Er hat mit dem Freestylerappen in der Straßenbahn auf dem Schulweg angefangen, egal was Kritiker (aka Schulkameraden) um ihn herum sagten. Seine Begeisterung war ansteckend und hat dann den nötigen Schub gegeben, das Konzert im Hugo im Januar 2008 anzugehen. Auch die letzten Zweifler (Gridd) waren von der Idee mitgerissen und haben sich voll reingehauen, als über Wochen geprobt wurde. Wir waren wie elektrisiert.

Das war dann auch der Höhepunkt, denn es war klar, dass das Talent und die gegebene Zeit nicht für mehr reichen würden. Noch Jahre später erzählt Benni vielen stolz von seiner Band, die es ohne ihn nicht gegeben hätte, und die ihm viel bedeutet hatte.